Abraham Sutzkever zählt zu den bedeutendsten Dichtern der jiddischen
Literatur. 1913 geboren, war er während des Zweiten Weltkriegs im Wilnaer
Ghetto im Widerstand aktiv. Nach der Flucht aus dem Ghetto, kurz vor dessen
Liquidierung, wurde er 1944 vom Jüdischen Antifaschistischen Komitee nach
Moskau ausgeflogen.
Sutzkever sagte 1946 als Zeuge bei den Nürnberger Prozessen aus und
floh im Jahr darauf vor den stalinistischen Säuberungsprozessen nach Palästina.
In Tel Aviv gründete er 1948 die Literaturzeitschrift »Di goldene kejt« (»Die
goldene Kette«) und betreute sie bis 1995 als Herausgeber. Abraham Sutzkever starb
am 19. Januar in Tel Aviv.
Als Zeuge des jüdischen Leidens während der NS-Zeit ist die Shoa der
zentrale Bezugspunkt seines Werkes. Später wandte er sich auch israelischen Gegenwartsfragen
zu.
Bei Campus erschien 2009 das Buch Geh
über Wörter wie über ein Minenfeld, das in Leben und Werk Sutzkevers einführt.
Es stellt eine große Auswahl seiner Gedichte und Prosastücke aus fünf
Jahrzehnten in deutscher Übersetzung vor.
Kontakt:
Miriam Schulte, 030-40576782 (Di – Do), schulte@campus.de