Wissenschaft
Stimmen zum Buch
Ralf Joas, Die Rheinpfalz, 09.05.2018
Rainer Volk, SWR2, 15.02.2018
Martin Ellerich, Westfälische Nachrichten, 05.06.2018
Über das Buch
Ein Mythos wird entziffert
Der Mai 1968 in Frankreich, ein Sehnsuchtsort der "68er" in ganz Europa, steckt noch immer voller Rätsel. Warum hatten die Proteste linker Studenten dort so eine große Resonanz? Wieso konnten sie ein ganzes Land lahmlegen und an den Rand der Revolution bringen? Wie vermochte Präsident Charles de Gaulle - gegen den Druck der Straße und gegen Widersacher in den eigenen Reihen - in den Turbulenzen seine Herrschaft zu behaupten?
Der Mai 68 hat nicht nur Frankreich verändert, sondern einer ganzen Generation den Namen gegeben. Wilfried Loth, einer der besten Kenner der französischen Zeitgeschichte, lässt - genau 50 Jahre nach den Ereignissen - erstmals alle Akteure der Geschehnisse zu Wort kommen: Studenten und Arbeiter, Professoren und normale Bürger, Vertreter von Regierung und Opposition. Auf diese Weise kann er zeigen, was sich hinter dem Mythos "1968" verbirgt: In den Wochen voller Leidenschaft, beglückender Erfahrungen und verstörender Momente begann ein Zyklus in der französischen Geschichte, der mit den Präsidentschaftswahlen 2017 endete.
Stimmen zum Buch
Ralf Joas, Die Rheinpfalz, 09.05.2018
Loth nimmt den Leser nicht nur mit in die Hörsäle, Verhandlungszimmer und Kabinette, sondern geht mit ihm durch das Paris des Mai 68, ins Quartier Latin und auf die Champs-Elysées, begleitet ihn in die Nacht vom10. auf den 11.Mai, in die ›Nacht der Barrikaden‹; die Nacht, in der ›der Mythos des Mai 68 geboren‹ worden sei.
Rainer Volk, SWR2, 15.02.2018
Hinreißend spannend! Die Karten der französischen Hauptstadt zwischen den Kapiteln sind eine Versuchung, den nächsten TGV zu nehmen und die Wege der Protestzüge damals nachzulaufen.
Martin Ellerich, Westfälische Nachrichten, 05.06.2018
Akribisch zeichnet der Politikwissenschaftler und Historiker Wilfried Loth, der in den 1980er Jahren in Münster lehrte, die Revolte nach. Tag für Tag, Stunde für Stunde, lässt er den Leser den Aufstand der ›Kinder von Karl Marx und Coca-Cola‹ miterleben – vom Studienprotest auf dem Uni-Campus in Nanterre bis zu den Barrikadenkämpfen im Quartier Latin und schließlich dem Zusammenbruch der Revolte. Loth beschreibt anschaulich, wie Studentenführer wie ›Dany le Rouge‹ (Daniel Cohn-Bendit) rhetorisch geschickt die Anliegen der Studenten mit den großen Problemen der Gesellschaft verquickt und für die Ausdehnung der Proteste sorgt, die wiederum angeheizt werden von den ungeschickten Reaktionen der Obrigkeiten in Universität und Staat.
Horst Steinfelt, Buchkultur, 13.02.2018
Man sieht, dass es nicht nur um ein Jahr ging (und nach wie vor geht), sondern um einen gro ßen Zeitraum, um eine ganze Dekade. Im Großen & Ganzen ein nicht unhübscher Bericht eines Zeitzeugen, der umfangreich dar über reflektiert und nicht Ursachen, sondern Wirkungen sucht.
Ulrich Lappenküper, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.03.2018
Fünfzig Jahre nach den dramatischen Ereignissen legt Wilfried Loth, einer der besten deutschen Kenner der französischen Zeitgeschichte, eine neue Gesamtdarstellung des ›Mai 68 in Frankreich‹ vor. Ebenso dicht wie spannend schildert er die Vorgänge auf der Basis des veröffentlichten Schrifttums ›jenseits von Polemik oder Nostalgie‹ […] Höchst lesenswert.
Karlen Vesper, Neues Deutschland, 14.03.2018
Warum konnte die Revolte in Frankreich der artige Ausmaße annehmen? Wohin sollte sie führen und wohin führte sie? Was hat sie hinterlassen? Diesen fragen widmet sich Loth mit der von ihm gewohnten Ernsthaftigkeit und Akribie sowie offensichtlicher Sympathie.
Christine Weber-Herfort, Psychologie Heute, 12.07.2018
Wir wissen viel über den Mai 1968 in Frankreich, aber dass dort Fast eine Revolution stattgefunden hat, ist hierzulande kaum gegenwärtig. Bis 1968 war es im Land ruhig, kein Hauch von Revolte. ›Vollkommen unerwartet‹ brach dann Anfang Mai 1968 ein Sturm los, der an Tempo, Vielfalt und Kreativität alles hinter sich ließ, was in der restlichen Welt zu beobachten war.
Claus Leggewie, Süddeutsche Zeitung, 26.02.2018
Dem Essener Zeithistoriker und Frankreich-Spezialisten Wilfried Loth gelingt es, die Chiffre ›1968‹ frisch aufzubereiten und die Ereignisse in ein gut lesbares Narrativ zu bringen.
Albrecht Meier, Der Tagesspiegel, 21.03.2018
Der Historiker und Frankreich-Kenner Wilfried Loth zeichnet minutiös nach, wie sich die Revolte nach und nach im ganzen Land ausbreitete. Besonders eindrücklich ist seine Schilderung der ›Nacht der Barrikaden‹, bei der vom 10. auf den 11. Mai im Pariser Quartier Latin mehr als 300 Polizisten und Studenten verletzt wurden.
Udo Kempf, Zeitschrift für Parlamentsfragen, 29.07.2019
Ein spannendes, höchst lesenswertes Buch über die ›Beinahe-Revolution‹, deren Folgen (so der Einband) ›noch zu spüren sind‹.
Historische Zeitschrift, 10.10.2019
Loth erfüllt – als einer der besten deutschen Kenner der französischen Geschichte – die selbst gewählte ›Vermittlerrolle‹ […] zwischen den beiden Ländern sehr überzeugend. Der Band liefert eine bündige Darstellung, die als Standardwerk zur Geschichte der Revolte von 1968 in Frankreich in der universitären Lehre verwendet werden dürfte.