Campus Chat – Wissenschaft im Gespräch

Wählen wir anders, wenn wir im Urlaub waren? Wer oder was ist ein Cyborg und wo lebt sie? Und kann man Verschwörungstheoretiker:innen eigentlich an ihrer Kleidung erkennen? In unserem regelmäßigen Wissenschafts-Podcast schauen wir den Sozial- und Geisteswissenschaftler:innen beim Denken zu. Wir beweisen, dass kritische Gesellschaftsforschung sehr wenig mit Elfenbeinturm und sehr viel mit Fragen, die uns täglich umtreiben, zu tun hat. Selten war Wissenschaft so spannend.

Professor:innen, Doktorand:innen oder Journalist:innen sprechen mit dem Campus-Lektorat über Themen, die uns alle derzeit umtreiben. Sie bieten einen leicht verständlichen Einblick in ihre Theorien, ihre Feldforschung, ihre Sicht auf die Welt. Wir suchen nach Überraschungen, Erkenntnissen und Kontroversen. Denn, sinngemäß nach dem Philosophen Bertrand Russell: Wenn sich alle Experten einig sind, ist Vorsicht geboten!

Campus Chat ist ein Podcast des Campus Verlags, einer der führenden Verlage für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.

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Aktuelle Folgen

Der Podcast startet ab dem 19.05.2021. Neue Folgen erscheinen achtmal im Jahr

#010, »Materialismus und Melancholie« mit Darja Klingenberg



Wohnen, sich einrichten, gar der Geruch in den eigenen Räumen, das sind nicht nur ästhetische Fragen. In soziologischer Hinsicht kann der Betrachtung des Wohnens eine große Bedeutung zugesprochen werden. Ausgehend vom Wohnen werden bestehende Geschichten der Migration russischsprachiger Jüd:innen, Russlanddeutscher und Bildungsmigrant*innen überprüft und andere Erzählungen entworfen. Das Buch »Materialismus und Melancholie« von Darja Klingenberg ist im Campus Verlag erschienen.

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#009, »Vorposten der Freiheit« mit Scott H. Krause



Im Kalten Krieg wandelte sich der Westen Berlins von der Hauptstadt der NS-Diktatur zum Symbol für Freiheit und Demokratie. Scott H. Krause erklärt im Gespräch mit Kristina Meyer, dass dies besonders auf eine enge Kooperation zwischen der antikommunistischen US-Außenpolitik und einem Netzwerk von Remigranten der eigentlich marxistischen SPD um Willy Brandt zurückging. Mittels PR und amerikanischer Zuwendungen inszenierten sie die Stadt gemeinsam als »Vorposten der Freiheit« gegenüber der SED, aber auch innerparteilichen Rivalen. Brandts Einzug ins Schöneberger Rathaus 1957 markierte einen Meilenstein für die Westbindung der SPD. Der Mauerbau der DDR erschütterte diese Meistererzählung, spornte Brandt aber zur Suche nach neuen Lösungsansätzen an. Indem einst gescholtene Emigranten prowestliche Mehrheiten links der Mitte schufen, trugen sie entscheidend zum Gründungskonsens der Bundesrepublik bei.

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#008, Stehen wir noch im Kalten Krieg?



Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine vor zwei Monaten wird auch wieder vermehrt über eine vergangene historische Epoche gesprochen, über den Kalten Krieg. Die bipolare Blockstruktur, das Wettrüsten, unversöhnlich einander gegenüberstehende Fronten, all das schien längst überwunden. Mit dem emeritierten Geschichtsprofessor Wilfried Loth, Autor des Buchs »Die Rettung der Welt. Entspannungspolitik im Kalten Krieg 1950-1991« sprechen wir darüber, wie historische Erfahrung und historisches Wissen den Blick auf die gegenwärtige Krise erhellen, aber auch verstellen.

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#007, Willy Brandt muss Kanzler bleiben! Die Massenproteste gegen das Misstrauensvotum 1972



»Willy Brandt muss Kanzler bleiben!«: Die zentrale Forderung einer der größten Protestwellen in der Geschichte der Bundesrepublik ist auch Titel des neuen Buches von Bernd Rother. Am 27. April 1972 versuchten CDU und CSU Bundeskanzler Willy Brandt durch ein konstruktives Misstrauensvotum zu stürzen, um die Ratifizierung der Ostverträge zu verhindern. Dagegen streikten und demonstrierten über 400.000 Menschen. Über die Bedeutung der heute fast vergessenen Massenproteste spricht die Historikerin Kristina Meyer mit dem Autor Bernd Rother. Sie blicken dabei auf die Formen des Protests und die damals wie heute viel diskutierte Polarisierung der Gesellschaft.

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#006, Das Versprechen der Gleichheit. Legitimation und Grenzen der Demokratie



Das Gleichheitsversprechen ist das zentrale Prinzip, das der Herrschaft in modernen Massengesellschaften Legitimität verleiht. Herkunft reicht längst nicht mehr aus, um die gesellschaftliche Stellung zu rechtfertigen. Der Weg an die Macht muss zumindest theoretisch allen offen stehen. Die Gleichheit als möglichen Endpunkt der Modernisierung darzustellen, wäre allerdings verkürzt. Geschichte ist mehr als die Erzählung von Emanzipation innerhalb einzelner Nationen. Die Entstehung liberaler Demokratien war unmittelbar von direkten Abhängigkeitsverhältnissen geprägt. Entscheidend ist die Einsicht, dass Gleichheit einen Preis hatte. Ist Demokratie, als Versprechen von Gleichheit, überhaupt ohne Ausbeutungsmechanismen möglich? Mit den beiden Politikprofessoren Boris Vormann und Christian Lammert werfen wir einen Blick auf die Schattenseiten der Demokratie, indem die USA – oft als Vorreiter und Musterschüler verklärt – im Kontext ihrer imperialen Beziehungen neu gedacht wird.

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#005, Bienen werden Gesellschafter und Flüsse juristische Personen – Welche Rechte braucht die Natur?



Eine Million Arten sind in den nächsten Jahren vom Aussterben bedroht. Immer wieder bekräftigen die Vereinten Nationen und Regierungen, die Biodiversität schützen zu wollen. Doch die politischen Ziele werden immer wieder verfehlt. Kann der Schutz der Biodiversität juristisch erzwungen werden? Dazu wurde schon vor Jahrzehnten die Idee eines Klagerechtes für Tiere und Ökosysteme entwickelt. Auch aktuell fordern NGOs und Jurist_innen das Konzept der »Natur als Rechtsperson«. Ist eine solche Weiterentwicklung des Rechts möglich und kann sie Biodiversität schützen? Die Buchautorin und Journalistin Tanja Busse und Soziologieprofessor Frank Adloff im Gespräch mit Miryam Schellbach.

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#004, Gesellschaft als Risiko



Erinnern Sie sich noch an das Frühjahr 2020? Sozialwissenschaftler_innen haben sich kurz nach Beginn der Covid-19-Pandemie auch hier in Deutschland einmal umgehört: Welche Sorgen und Eindrücke schilderten Einzelne (Pflegefachkräfte, Manager_innen usw.) damals? Welche (Selbst-)erzählung hatten sie? Und welche politischen, ökonomischen und sozialen Risiken trieben sie besonders um? Mit den Soziologinnen Martina Hasenfratz und Sarah Lenz sprechen wir darüber, wie Menschen in Deutschland die hervorgebrachten subjektiven und kollektiven Risiken wahrgenommen und bearbeitet haben.

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#003, Die Misstrauensgemeinschaft der »Querdenker«



Die Corona-Pandemie und die darauf reagierende Infektionsschutzpolitik der Bundesregierung haben eine neue Bewegung hervorgebracht: die »Querdenker«. Über die soziale Zusammensetzung, das Mediennutzungsverhalten und die Wissenspraktiken dieser Gruppe ist bisher wenig bekannt. Erstmals hat eine interdisziplinäre Gruppe von Sozialwissenschaftler_innen diese Proteste umfassend untersucht, um zu verstehen, warum die Bewegung entstanden ist, was sie bewegt und wie sie agiert. Wir sprechen mit dem Historiker für Zeitgeschichte Prof. Dr. Sven Reichardt und dem Soziologen Prof. Dr. Boris Holzer über die Protestgruppe, die von wirtschaftlich Betroffenen über Impfgegner_innen und Esoteriker_innen bis hin zu Verschwörungstheoretiker_innen und rechtsradikalen Protestierenden reicht. Ein faszinierender Einblick in die Welt der Querdenker, ihre Motivationen, Argumentationen und Verhaltensweisen.

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#002, Von Primaten, Hunden und Cyborgs: Donna Haraways Werk



Was haben Hunde und Menschen gemeinsam, welche Rolle spielt der Cyborg und was ist eigentlich mit den Affen? Donna Haraways Werk genießt längst nicht mehr nur in feministischen Debatten Kultstatus. Besonders vor dem Hintergrund der Zuspitzung ökologischer Krisen und der globalen Covid-19 Pandemie leistet das Werk der US-amerikanischen Biologin einen wichtigen Beitrag zu einer Theorie des speziesübergreifenden Zusammenlebens sowie dessen technologischer Vermittlungen. Wir sprechen mit der Soziologin Dr. Katharina Hoppe, Autorin von „Die Kraft der Revision“, der ersten umfassenden Darstellung des Werks der legendären amerikanischen Wissenschaftlerin. Moderation: Cord Riechelmann & Miryam Schellbach

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#001, Wir leben in einer Coronakratie. Mit dem Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte, Autor von »Coronakratie«



»Politikwissenschaftler:innen sind sich einig: Die Krise adelt die Herrschenden. Aber ist das wirklich so? Hat die Pandemie die deutsche Regierung gestärkt? Wie hat sich der Politikstil Angela Merkels in den letzten 12 Monaten bewährt? Warum spricht sie von Gefühlen, während Emmanuel Macron seinem Land von Krieg erzählt? Der Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte, ein Experte für den Zusammenhang von Wahlverhalten und Emotionen, blickt zurück auf die größte Krise, die die Bundesregierung jemals bewältigen musste.

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Campus Chat – Die Bücher

Wissenschaft

Vorposten der Freiheit
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Die Rettung der Welt
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»Willy Brandt muss Kanzler bleiben!«
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Das Versprechen der Gleichheit
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Welche Rechte braucht die Natur?
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Gesellschaft als Risiko
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Die Misstrauensgemeinschaft der »Querdenker«
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Wissenschaft

Die Kraft der Revision
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