Wissenschaft
Inszenierung des Hasses
Feindbildausstellungen im Nationalsozialismus
Campus Forschung
Wissenschaft
Inszenierung des Hasses
Feindbildausstellungen im Nationalsozialismus
Campus Forschung
Stimmen zum Buch
Philipp Springer, H-Soz-u-Kult, 27.11.2023
Axel Bangert, Einsicht 2023. Bulletin des Fritz Bauer Instituts
Günter Kaindlstorfer, Dimensionen, Österreich 1, 01.09.2022
Über das Buch
Propagandaausstellungen mit dem Ziel, Ressentiments und Hass in der Bevölkerung zu schüren, entwickelten sich im Nationalsozialismus zu großen Besuchermagneten. Sie warben mit Bildern des Bizarren und der Gewalt, befriedigten Voyeurismus und die Schaulust an der Erniedrigung anderer. Rosemarie Burgstaller bietet erstmals die Gesamtdarstellung eines Mediums, das im Nationalsozialismus zur Diffamierung und Ausgrenzung von Menschen und zur Legitimierung von Verfolgung, Mord und Krieg nahezu flächendeckend eingesetzt wurde. Untersucht werden Strategien, Umsetzung und Wirkungsweisen antisemitischer und antikommunistischer Propagandakampagnen in der Zeit von 1933 bis 1945. Das Spektrum reicht von regionalen Wirtschafts- und Handwerksschauen über Wanderausstellungen der NSDAP bis hin zu internationalen Großausstellungen mit einem Millionenpublikum.
Stimmen zum Buch
Philipp Springer, H-Soz-u-Kult, 27.11.2023
Burgstallers Arbeit breitet erstmals und in umfassender Weise Material, Themen und Hintergründe der Entstehung der einzelnen Ausstellung aus. [...] So präsentiert Burgstaller insbesondere zum Ausstellungswesen im Nationalsozialismus Erkenntnisse, die Einblicke in das verschachtelte System von Partei, Staat und weiteren Akteuren bieten. Zugleich trägt die Arbeit dazu bei, Formen, Inhalte und Motive der Vermittlung von Feindbildern besser zu verstehen. Damit leistet Burgstallers Untersuchung schließlich auch einen Beitrag zur analytischen Schärfung des Konzepts ›Volksgemeinschaft‹.
Axel Bangert, Einsicht 2023. Bulletin des Fritz Bauer Instituts
Die Nationalsozialisten, so legt Rosemarie Burgstaller eindrucksvoll dar, überzogen Deutschland und Europa mit einem Netz von gegen innere und äußere Feinde hetzenden Ausstellungen, die in der Stadt und in der Provinz, in kollaborierenden Ländern und besetzten Gebieten zu sehen waren. Die Autorin hebt die Bedeutung von Feinbildausstellungen als Instrument der NS-Propganda hervor, rekonstruiert die Organisiation des NS-Ausstellungswesens und zeigt, wie dessen Akteure thematische und inszenatorische Aspekte an den politischen und militärischen Zielen des NS-Regimes ausrichteten.
Günter Kaindlstorfer, Dimensionen, Österreich 1, 01.09.2022
›Nationalsozialistische Hetzausstellungen‹: Mit diesem bisher wenig erforschten Kapitel der Zeitgeschichte hat sich die Wiener Historikerin Rosemarie Burgstaller in einem aufwendigen Forschungsprojekt auseinandergesetzt. (...) In ihrem akkurat recherchierten Buch hat (...) Burgstaller eine stattliche Fülle an Material zusammengetragen.
Hans Förster, Theologische Revue, Dezember 2023
Das Werk [darf man] allen ans Herz legen, die sich im Rahmen zeitgeschichtlicher Forschungen mit nationalsozialistischer Propaganda auseinandersetzen. Gerade weil heute meist nur wenige herausragende Ausstellungen im kulturellen Gedächtnis verankert sind, ist die mühevolle Dokumentation zahlreicher Ausstellungen unterschiedlichen Charakters und des häufig mit ihnen verbundenen kulturellen Rahmenprogramms ein wichtiger Beitrag dazu, wie sehr die nationalsozialistische Propaganda gerade auch auf das Mittel der Ausstellungen zurückgriff.