Wissenschaft
Stimmen zum Buch
ZDF Aspekte, 28.05.2021
Jahrbuch für Tod und Gesellschaft, März 2022
Stephanie Kaiser, Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 4/2022
Über das Buch
Kaum eine Todesursache gibt so viel Aufschluss über das Wohl einer Gesellschaft wie der Suizid. In der DDR wurden vergleichbare und valide Suizidzahlen systematisch erhoben, aber strengstens geheim gehalten: Die seit Mitte der 1970er-Jahre als »Vertrauliche Verschlusssache« eingestuften Statistiken waren nur einer sehr kleinen Gruppe zugänglich. Ellen von den Driesch hat diese verloren geglaubten Daten wiederentdeckt und in umfangreichen Recherchen eine völlig neue Datenbasis geschaffen. Erstmals erlaubt dieses bisher unveröffentlichte Material eine systematische Analyse der Veränderungen der Suizidraten in der Deutschen Demokratischen Republik. Das Buch, das das Suizidgeschehen in der DDR in historische und sozialwissenschaftliche Bezüge einbettet, verfolgt dabei mehrere Ziele: Es sensibilisiert für die Thematik der soziologischen Suizidforschung und schafft einen Informationsgewinn hinsichtlich der Suizidmortalität in der DDR über Raum und Zeit hinweg.
Stimmen zum Buch
ZDF Aspekte, 28.05.2021
Zugleich macht Ellen von den Driesch auf den aktuellen Umgang mit Suizid aufmerksam: Unsere Gesellschaft wird immer älter - und damit auch Selbstmord-gefährdeter. Ein heikles Thema, das bis heute auch medial eher tabuisiert wird, statt stärker über das ›Wie‹ der dringend notwendigen Suizid-Prävention nachzudenken.
Jahrbuch für Tod und Gesellschaft, März 2022
Das wohl bislang beste Buch zum Suizid in der DDR.
Stephanie Kaiser, Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 4/2022
Die Autorin kann durch ihren Datensatz viele bekannte Fakten bestätigen, findet aber auch interessante neue Aspekte, wie etwa, ›dass höhere Anteile an Personen, die erwerbstätig sind oder eine SED-Parteizugehörigkeit aufweisen, zweifelsohne mit höheren Suizidraten einhergehen‹. […] Es ist […] ein Verdienst der Autorin, dass sie für ein auch heute immer noch tabuisiertes Thema sensibilisiert.