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Der Campus-Fragebogen

Fredmund Malik antwortet

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?

Fredmund Malik: Präsent und fit für revolutionäre Organisations- und Management-Changes, die ich im Zuge der »Großen Transformation21« auf uns zukommen sehe.

 

Wer war der Held oder die Heldin Ihrer Kindheit?

Fredmund Malik: Es waren mehrere: John Maynard, der Steuermann der »Schwalbe« in Theodor Fontanes Ballade, die unsere Mutter für meine kleine Schwester und mich so eindrucksvoll deklamieren konnte. Wie viele meiner Generation bewunderte ich die Pioniere der Erstbesteigung der höchsten Berge – Edmund Hillary und Tenzing Norgay, den Innsbrucker Hermann Buhl und Anderl Heckmair, der die Erstdurchsteigung der Eiger-Nordwand führte. Aber auch Rockmusiker wie Chuck Berry, Little Richard und Elvis Presley

 

Welcher Sachbuch- oder Businessbuch-Erfolg hat Sie zuletzt überrascht?

Fredmund Malik: Johannes Frieds »Karl der Große. Gewalt und Glaube«, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass nach den vielen Kontroversen der letzten Jahre noch etwas über diesen Kaiser geschrieben würde, das Beachtung fände.

 

A bis Z, Schwarz nach Weiß, Kraut und Rüben: Wie sortieren Sie Ihre Bücher?

Fredmund Malik: Nach Sachgebieten, sodass ich sie selbst fast im Dunkeln finden kann – plus eine Rubrik »Weiß (noch) nicht, wohin das gehört«.

 

Was war Ihr erster Berufswunsch?

Fredmund Malik: Rockmusiker, den ich mir als Bandleader auch erfüllte. Bald sah ich aber, dass meine Stärken woanders lagen.

 

In welchem Setting schreiben Sie am liebsten (Ort, Medium, Musik, Essen …)?

Fredmund Malik: Ich kann zum Glück überall schreiben, wo es Stromversorgung für meinen Computer und eine Espresso-Maschine gibt!

 

Womit bringt man Sie aus der Fassung?

Fredmund Malik: Am ehesten erreicht das jemand mit der Grundhaltung: »Es geht nicht!«

 

Wie finden Sie zur Fassung zurück?

Fredmund Malik: Durch jemanden, der sagt: »Gut, jetzt wissen wir, was nicht geht. Nun suchen wir einen Weg, wie wir es gerade deshalb schaffen können.« – Wenn sich dafür niemand findet, sage ich es selbst.

 

Was hat für Sie einen besonderen Wert?

Fredmund Malik: Das Privileg, einen Beruf zu haben, der sich mit meinem Leben zu einem sinngebenden Ganzen verbunden hat.

 

Und worauf könnten Sie verzichten?

Fredmund Malik: Auf Neinsager, die sich aus der immer weniger funktionierenden alten Welt nicht lösen können und so sich und andere daran hindern, zur Entstehung der neuen Welt etwas Sinnvolles beizutragen.

 

Was läuft gut in unserem Land?

Fredmund Malik: Deutschland ist – alles in allem – weltweit die noch am besten funktionierende Gesellschaft, obwohl sich auch hier vieles verändern muss, um die vor uns liegenden Herausforderungen zu meistern.

 

Was sollte dringend abgeschafft werden?

Fredmund Malik: Der selbstzufriedene Glaube daran, dass alles so bleibt, wie es ist.

 

In wessen Rolle würden Sie gerne einmal schlüpfen?

Fredmund Malik: In keine. Ich finde es spannender, andere Menschen zu treffen und deren »Rollen« kennenzulernen.

 

Bücher wird es immer geben, weil …?

Fredmund Malik: … sie eine ideale Brücke zwischen zwei existenziellen Dimensionen des menschlichen Daseins sind – zwischen der physischen Welt des Fassbaren und der virtuellen Welt des Unfassbaren.

 

Das neue Buch von Management-Vordenker Fredmund Malik, »Wenn Grenzen keine sind. Bergsteigen und Management«, erscheint Mitte Feburar 2014.

 

Bisher beantworteten den Campus-Fragebogen:

Reinhard K. Sprenger

Jens Weidner

Anita von Hertel

 

06.02.2014

Business

Wenn Grenzen keine sind
Wenn Grenzen keine sind
Hardcover gebunden
30,00 € inkl. Mwst.