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Wirtschaft und Gesellschaft

»Sekretärinnen sind die Manager der Manager«

Sekretärinnen? Gibt’s die überhaupt noch? »Oh ja, und ohne sie läuft gar nichts!«, sagt Katharina Münk. In ihrem Buch, »Mal eben kurz den Cheft retten«, berichtet sie über die (geheimen) Manager der Manager.

Liebe Frau Münk – Sekretärinnen, gibt es die eigentlich noch?

Katharina Münk: Es gibt sie noch. Schätzungsweise 400 000 Mal in Deutschland. Und sie tragen heute tausend Namen: Office Manager, PA, Teamassistentin, Büroleiterin etc. Heute managen sie nebenbei das Berichtswesen, die Projektmanagementsoftware,
den Fuhrpark, Veranstaltungen jeglicher Art und sind fit in Social Media. Selbst die NASA wäre ohne funktionierende Bodenstation das reinste Himmelfahrtskommando. Die Stelle einer Sekretärin gleicht einem Spagat. Sie beschreiben sie
als fremdbestimmt selbstbestimmt und als Manager der Manager.


Was heißt das in der Praxis?

Katharina Münk: Im Grunde hat eine Assistentin stets zwei Arbeitsplätze: den eigenen und den der ihr anvertrauten Führungskraft, also den mit der Sachbearbeitung und den mit der Rufbereitschaft. Das nahezu übergangslose Wechseln zwischen diesen beiden Welten, und zwar auf Abruf, setzt eine gute nervliche Konstitution, ein gewisses Distanzierungsvermögen und mitunter viel Humor voraus.

 

Always on – wie hat das digitale Zeitalter, die Arbeitswelt 4.0. den Job der Sekretärin verändert?

Katharina Münk: Die Art – oder sollte ich besser sagen das »Medium« – der Kommunikation und damit indirekt auch der Führung, hat sich in den letzten fünfzehn Jahren fundamental geändert. Wissens- und Datenmanagement, Vertraulichkeit und Sicherheit,  Menschen virtuell und analog zusammenzubringen und Qualitätsmanagement – das sind die spannenden neuen  Kernkompetenzen im Sekretariat 4.0.


»Und morgen bringe ich ihn um« hieß Ihr letzter Bestseller über Sekretärinnen und ihre Chefs. Mittlerweile sind sie bereit, ihn zu retten. Was ist passiert?

Katharina Münk: Das Töten allein hilft ja nicht weiter (lacht). Ich habe erkannt, dass aufseiten der Führungskräfte nicht nur der größte Handlungsbedarf, sondern auch der größte Handlungsspielraum liegt. Meine Formel lautet A + K = E.
Das steht für Akzeptanz plus Konfrontation gleich Entwicklung!

 

Zur Autorin

Katharina Münk hatte früher manchmal Mordgelüste, wenn sie an ihren Chef dachte. Davon ist die Bestsellerautorin von Sachbüchern und Romanen (»Und morgen bringe ich ihn um!«, »Die Insassen«), längst abgekommen. Einige ihrer Buchtitel wurden verfilmt oder kamen auf die Bühne. Münk war 25 Jahre Sekretärin auf Geschäftsführungs- und Vorstandsebene und ist heute als zertifizierter Personal Coach und Trainerin für Fach- und Führungskräfte tätig. Ihre Kolumnen im Büromagazin working@office sind in der Szene Kult.

 

Hier geht es zur Leseprobe!

 

26.10.2017

Wirtschaft & Gesellschaft

Mal eben kurz den Chef retten
Mal eben kurz den Chef retten
kartoniert
22,00 € inkl. Mwst.