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Business

Wir fragen uns immer zuerst: »Braucht die Welt noch ein Business-Buch?« Alexander Osterwalder

Alexander Osterwalder und Stefano Mastrogiacomo haben ein neues Buch geschrieben. In »High-Impact Tools für Teams« zeigen Sie, wie aus jedem Projekt ein Erfolg wird. Mit Klarheit im Team, optimalen Beiträge der Teammitglieder für bessere Ergebnisse. Im Interview mit campus.de spricht Osterwalder über sein neues Buch und das Mindset des Osterwalder-Buch-Universums.

Lieber Alexander Osterwalder. Ihre Bücher, die in deutscher Sprache bei Campus erscheinen, begeistern seit vielen Jahren mehr als zwei Millionen Menschen weltweit. Das ist ein großartiger Erfolg und wir möchten gern etwas näher an den heißen Kern heran: Welches Mindset, welche Vision liegt ihren Büchern zugrunde?

Alexander Osterwalder: Wir fragen uns immer zuerst: »Braucht die Welt noch ein Business-Buch?« Und wir schreiben nur ein Buch, wenn wir in der Praxis Geschäftsleute, also Leader und Unternehmer sehen, die auf ein konkretes Problem noch keine Antwort gefunden haben. In diesem Fall versuchen wir, ein Business-Tool zu kreieren und darum ein Praxisbuch zu konzipieren. Es soll jenen Geschäftsleuten helfen, ihre spezifische Herausforderung zu lösen.

Ihre Bücher sind großformatig, farbenprächtig, reich illustriert: Langeweile und Innovation passen für Sie offenbar nicht zusammen?

Alexander Osterwalder: Wir haben uns bei »Business Model Generation«, unserem ersten Buch, gefragt, wie wir vorgehen sollen. Zusammen mit Yves Pigneur haben wir uns überlegt, wie ein Business-Buch aussehen würde, das wir gerne kaufen – und das haben wir dann kreiert. Ein Buch, das nicht nur aus Text besteht, das nicht nur ästhetisch gut aussieht, sondern das die Abbildungen auch nutzt, um Dinge schneller begreifbar zu machen. Ein Buch, das praktisch einsetzbar ist – dieses Buch haben wir produziert. Tatsächlich auf der Grundlage dessen, was uns interessieren und ansprechen würde.

In ihren Büchern geht es neben der Wissensvermittlung immer auch um den aktiven Prozess – machen Sie das bei der Entwicklung ihrer Bücher auch so?

Alexander Osterwalder: Ganz klar ja. Die Devise bei uns ist immer: Prototyping, Testen, Verbessern, Iterieren, »Trial and Error«. Das machen wir zuerst mit dem Content der Bücher: Die Tools, über die wir schreiben, testen und verbessern wir auch. Solange, bis die Leute nicht mehr fragen, wie sie funktionieren: ihre Anwendung muss kristallklar sein. Und das machen wir dann auch bei den Büchern so. Wir testen sogar die verschiedenen »Spreads« – die Doppelseiten – um zu sehen, ob die Lesenden wirklich verstehen, was wir vermitteln wollen. Die genau gleichen Prinzipien, die wir vermitteln wollen – »Testing Ideas« – wenden wir also auch bei unseren Büchern an.

Nutzen Sie das Feedback ihrer Leser für die Entwicklung kommender Bücher?

Alexander Osterwalder: Ja, auf jeden Fall. Wir schreiben nur Bücher, wenn wir das Gefühl haben, dass die Welt diese Bücher wirklich braucht. Selbstverständlich ist es immer sehr arrogant, zu sagen, dass die Welt noch ein weiteres Business-Buch braucht. Aber wir gehen ein neues Buchprojekt wirklich nur dann an, wenn unsere Leser, unser Zielpublikum, Unternehmer und Senior Leaders, noch unbeantwortete Fragen haben.

Wie schaffen Sie es selbst, bei der Auswahl von Themen oder deren Bearbeitung das »frische« Denken zu bewahren? Nehmen Sie jüngere Generationen mit in ihr Team?

Alexander Osterwalder: Ich glaube, das hat nichts mit alt oder jung zu tun, sondern mit dem »Growth Mindset«. Wir fragen uns immer wieder: »What could be, what should be?« Also, was wäre die beste Lösung? Wir schauen also nicht, wie das andere machen, wir schauen nicht auf die Konkurrenz. Wir greifen vor allem auf die Gedanken der Leute, die unsere Tools brauchen, zurück: Welche Probleme sind noch nicht gelöst und warum? Was sind die »Jobs, Pains und Gains« unserer Leser, unseres Zielpublikums? Es ist diese Herangehensweise, die uns immer frisch hält.

Nennen Sie uns drei Themen, die Sie aktuell für spannend und wichtig genug halten, darüber ein Buch zu machen?

Alexander Osterwalder: Corporate Culture – Unternehmenskultur. Sicher ein Buch, das spannend wäre. Wir schreiben das im Moment nicht, haben das Thema aber in »The Invincible Company« angeschnitten, weil Unternehmenskultur extrem wichtig ist. Die Statistiken zeigen, dass acht von zehn Leuten an ihrem Arbeitsplatz nicht motiviert sind (»not engaged at work«). Das ist ein Problem der Unternehmenskultur. Ein zweites Thema wäre »Impact – Wie kann ich Einfluss und Profit harmonisieren«. »One does not need to happen at the expense of the other.« Das sind die zwei Themen, die ich spannend finde. Aber im Moment ist kein Buchprojekt in Planung.

Herzlichen Dank für Ihre Antworten!

 

TIPP: Besuchen Sie auch unsere Landingpage zu den Büchern von Alexander Osterwalder. Dieses Universum ist eine Reise wert. Hier geht es lang.

 

Dr. Alexander Osterwalder ist Berater und Trainer für Geschäftsmodellinnovationen. Seinen praxisorientierten Ansatz des Geschäftsmodelldesigns entwickelte er zusammen mit Dr. Yves Pigneur.

Stefano Mastrogiacomo ist international gefragter Management-Berater, Professor an der Universität von Lausanne und Autor. Seine große Leidenschaft ist die Koordination und Leitung größerer Menschengruppen. Die Werkzeuge aus »High-Impact Tools für Teams« hat er federführend entwickelt.

Wenn Sie dieses Interview zweitverwerten möchten, wenden Sie sich bitte direkt an: Nina Schellhase unter schellhase@campus.de

14.07.2021

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