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Karriere

»Wir zeigen ihnen die Tools, die sie brauchen, um entspannter Karriere zu machen.« Jens Weidner

Entspannt erfolgreich sein – das klingt gut. Doch vielen fällt genau das schwer. Jens Weidner und Laura Kellermann bieten ihren Leser_innen mit »Das Federleicht-Prinzip« viele praktische Module, um die inneren Kritiker in ihre Schranken zu weisen und entspannt Karriere zu machen. Wir haben Jens Weidner zum Interview getroffen.

In Ihrem Buch »Das Federleicht-Prinzip« geht es um das Geheimnis der entspannten Karriere. Was meinen Sie genau mit »entspannt«?

Jens Weidner: Karrieremachen ist gar nicht so leicht. Sie zu halten, ist noch schwerer. Das aber hinzubekommen ohne Stress-Symptome, ohne Herz-Rhythmus-Störungen oder Versagensängste, das ist die Königsdisziplin und die wollen wir den Leserinnen step by step vermitteln. Wir zeigen ihnen die Tools, die sie brauchen, um entspannter Karriere zu machen.

Lass mich ein paar Tools an dieser Stelle verraten! Zum Beispiel die Positive Fokussierung als Gegengewicht zum Selbstzweifel. Einer meiner Positiv-Lieblingssätze: »Was ich hier leiste, das ist Perlen vor die Säue schmeißen!« Das ist fett aufgetragen, aber vor allem ein deutliches Gegengewicht zur leider sehr beliebten Selbstkritik vieler, die selbst bei guter Leistung ausgeübt wird.

Federleicht-Spezialistinnen lernen »Nein« zu sagen, definieren kleine, klare Schritte, deren Realisierung ihnen Freude macht – Schritt für Schritt. Sie gönnen sich Pausen und üben, Fehler easy wegzustecken. Zum Beispiel mit dem Satz: »Das hab‘ ich vergeigt, aber ohne mich wäre das schon vor einem Jahr den Bach runtergegangen!« Selbst die Niederlage wird so zum Mini-Erfolgserlebnis. Laura und ich lieben diese kleinen Federleicht-Tricks, von denen es etliche mehr gibt und die uns helfen, Leichtigkeit und Karriere mit Erfolg zusammenzubringen.


Erklären Sie bitte kurz das Impostor-Syndrom und sagen Sie uns, wo Perfektionismus anfängt, problematisch zu werden.

Jems Weidner: Das Impostor-Syndrom ist ein kraftvoller, fieser Begleiter vieler ambitionierter Frauen (und Männer). Übersetzt spricht man vom Hochstapler-Syndrom, das mich voller Selbstzweifel pumpt. Diese Zweifel signalisieren mir: »Das kannst du nicht, das ist nicht gut genug, das ginge schneller und besser sowieso.« Selbst Erfolge werden so kleingeredet. Die kleinmachende Message lautet: »Lass es, denn du bist einfach nicht gut genug!« Und der Perfektionismus im Job, im Privatleben, in der Freizeit ist für viele Frauen ein 1A-Antreiber, dem niemand gerecht werden kann. Denn Perfektionismus gibt’s nicht. Niemals. Denn die Latte liegt viel zu hoch.

Sie kommen aus zwei unterschiedlichen Berufen, haben aber beide schon viele Menschen mit Impostor-Syndrom getroffen und ihnen geholfen. Ist dieses Phänomen geschlechtsspezifisch oder betrifft es Männer wie Frauen?

Jens Weidner: Es betrifft Männer wie Frauen, wobei es sich Männer gerne erst dann eingestehen, wenn sie am Limit sind. Derzeit berate ich eine tolle aufstrebende Führungskraft der Mobilitätsbranche, und der betreffende Herr meldete sich bei mir, nachdem er bereits seit drei Monaten an massiven Schlafstörungen litt. Seine Versagensfantasien, sein Perfektionismus, seine Unfähigkeit und seine Unwilligkeit, schwierige Aufgaben auch zu delegieren, machten ihn fertig. Das hat er jetzt hinter sich. Gott sei Dank. Er hat begriffen: Weniger ist mehr. Sein Mindset hat sich durch unsere Beratung geändert. Früher war etwa das Delegieren für ihn eine Art sich zu »verpi…« (so seine Worte). Sein Anspruch war, selbst in den sauren Apfel zu beißen. Heute delegiert er an seine Mitarbeiter_innen mit den Worten: »Ich glaube, Du bist in diesem Punkt jemand, der uns hier mit seiner Expertise extrem weiterhelfen kann!« Er traut seinen Leuten jetzt etwas zu (was die schätzen) und entlastet sich selbst. Er fühlt sich erleichtert. Sehr sogar!

 

Wann hat ihr Buch – das Federleicht-Prinzip - funktioniert?

Jens Weidner: Wir können ja nicht die Arbeitswelt total zum Besseren ändern. Aber wir können ihre Spielregeln durchschauen und uns von ihnen nicht verrückt machen lassen. Mit dem Federleicht-Prinzip nehmen wir die Spielregeln in die eigenen Hände. Auf eine wohltuend egoistische Art und Weise. Nach dem Motto: Was mir guttut, das ist mittelfristig auch gut fürs Unternehmen und für meine Karriere sowieso. Es gibt den schönen Begriff der »lächelnden Siegerin«! Erfolg ist nämlich etwas Feines, wenn Sie dabei aber auch noch entspannt und relaxed wirken, dann sind sie unwiderstehlich. Und das wollen wir fördern: Unwiderstehliche Leserinnen!

 

Wieviel Compliance / Mitarbeit ist vonseiten der Leser_innen gefragt?

Jens Weidner: Ohne Mitarbeit optimiert sich niemand. Allerdings reichen schon fünf Prozent Eigenmotivation aus, um sich auf ein neues Thema wie das Federleicht-Prinzip einzulassen. Diese fünf Prozent wachsen, wenn die Leserin das Buch überzeugt. Und das wird es, weil es fachlich sehr seriös gearbeitet ist und bereits zig-fach erprobte Handlungsanleitungen gibt. Dieses Buch ist ein echter Theorie-Praxis-Transfer!

Die Zusammenarbeit von Lauras komprimierten und realitätsnahen psychologischen Umsetzungswissen und meinen Wissenschafts- und Managementerfahrungen hat dem Ganzen einen richtig guten Kick gegeben. Zumal wir nur über Dinge schreiben, die uns persönlich oder beruflich – in der Beratung oder unserem Berufsleben – begegnet sind. Wir wissen also, wovon wir schreiben, und das spüren die Leserinnen.

 

Wie kam es, dass Sie gemeinsam ein Buch geschrieben haben?

Jens Weidner: Laura und ich kennen uns bereits seit 32 Jahren. Ziemlich lange, wenn man bedenkt, dass Laura 32 Jahre alt ist! Wir sind – und dieses kleine Geheimnis wollen wir hier lüften – Vater und Tochter oder besser Tochter und Vater, denn die Idee zu diesem Buch ließ sich erst durch Lauras Beratungserfahrungen in ihrer Online-Firma »frau_entspannt_erfolgreich« realisieren, die sie als klinische Psychologin betreibt. Mit meiner Karriere- und Autoren-Erfahrungen hat das richtig gut gematcht!

Unsere Beziehung haben wir bei diesem Projekt lange verschwiegen, auch dem Campus Verlag gegenüber. Wir wollten fachlich bewertet werden und nicht mit so einem Familiending. Und das hat geklappt. Der Verlag war begeistert von den kreativen Ideen des young brain plus den Erfolgs- und Management-Erfahrungen des old guys! Gerade in Hinsicht auf das Impostor-Syndrom haben wir beide einiges an Selbst- und Beratungserfahrung zu bieten. Darüber haben wir gesprochen, uns immer wieder ausgetauscht, auch getröstet. Was hatte man mich, den heutigen Professor, in der Schule niedergemacht! Von Lehrer- und Schülerseite. Leider hat das auch Laura erfahren müssen. Krass. Selbstzweifel pur.
Aber wir beide haben uns an den Haaren aus dem Sumpf gezogen und starke Karrieren hingelegt. Sind selbstbewusst geworden. Sehr selbstbewusst. Und wir haben uns genau angeschaut, wie wir das geschafft haben, auch, wie es anderen gelungen ist. Wir haben Fachliteratur studiert und Forschungsstudien gelesen. Und ja: Es gibt einen Schlüssel, um federleicht im Business zu werden. Wir haben ihn in den Händen. Und jetzt geben wir ihn weiter. Ein Traum! Super befriedigend! Einfach nur geil!

 

Die Autoren von »Das Federleicht-Prinzip« (Jens Weidner führte das Interview für campus.de)

Laura Kellermann, Jahrgang 1989, ist Psychologin. Sie coacht ambitionierte Frauen zu mehr Leichtigkeit, Zufriedenheit und Selbstvertrauen in Job und Alltag. Ihre Motivation und Leidenschaft für das Thema könnten nicht persönlicher sein. Sie konnte diese Probleme für sich selbst lösen, und es ist ihr ein Anliegen, auch anderen Frauen diesen Weg zu zeigen.

Jens Weidner ist Autor des Campus Bestsellers »Die Peperoni-Strategie« sowie der Bücher »Hart, aber unfair« und »Optimismus «, Professor für Erziehungs­wissenschaften und Kriminologe. Weidner entwickelte ein Anti-Aggressivitäts-Training (AAT®), mit dem in über 100 Projekten Gewalttäter behandelt werden. Seit 1994 bietet er dieses Training auch für Führungskräfte an, die ihren Biss stärken wollen. Das alles ist ihm gelungen, weil er sein Impostor-Syndrom vor Jahren auf Zwergenformat verkleinern konnte.

25.11.2021

Karriere

Das Federleicht-Prinzip
Das Federleicht-Prinzip
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