Wissenschaft
Stimmen zum Buch
Cord Aschenbrenner, Süddeutsche Zeitung, 20.02.2017
Katja Scherer, Deutschlandfunk, 19.12.2016
Simon Zeise, Junge Welt, 03.04.2017
Über das Buch
Baufällige Brücken, marode Schienenstränge und rumplige Straßen werfen ebenso ein Schlaglicht auf die chronische Unterfinanzierung der öffentlichen Daseinsvorsorge wie die langen Wartezeiten für Arzttermine, die stetig wachsende Liste von geschlossenen Theatern und Schwimmbädern sowie der seit geraumer Zeit wieder intensiv diskutierte unzureichende kommunale Wohnungsbau. Aber dessen ungeachtet hallt das Credo des »schlanken« Staates in weiten Teilen der Gesellschaft nach.
Anhand besonders eindrücklicher Beispiele analysiert Tim Engartner in sieben Kapiteln – Bildung, Verkehr, Militär, Post und Telekommunikation, soziale Sicherung, Gesundheit sowie kommunale Versorgung – die Privatisierungen in Deutschland und ordnet sie in internationale Zusammenhänge ein. Sein Weckruf zeigt: Die Politik der Privatisierung öffentlicher Aufgaben, die in der Vergangenheit von allen in der Bundesrepublik regierenden Parteien betrieben wurde, ist nicht alternativlos. Im Gegenteil: Die gesellschaftlichen Risiken und volkswirtschaftlichen Nachteile, die mit der Verwandlung vormals öffentlicher Unternehmen in Organisationen mit Gewinnerzielungsabsicht einhergehen (können), rücken vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen um die Deutsche Bahn, die »Aktienrente« und die Krankenhausreform nicht nur wieder in den Mittelpunkt der öffentlichen Debatte; sie scheinen auch das Potenzial zu haben, parlamentarische Mehrheiten im Bundestag und in den Landtagen zu verschieben.
Stimmen zum Buch
Cord Aschenbrenner, Süddeutsche Zeitung, 20.02.2017
Auf den knapp 270 Seiten seines als ›Weckruf‹ gedachten Buches durchleuchtet Engartner kenntnisreich, kritisch und oftmals mit der gebotenen Schärfe einige zumindest teilprivatisierte Kernbereiche der Bundesrepublik: das Bildungs- und das Gesundheitswesen, Verkehr, Bundeswehr, Rente und Arbeit, Post und Telekommunikation. […] Der Autor hingegen plädiert tapfer für öffentliche Bildung oder einen regulierten Gesundheitsmarkt und gegen die ›Verbetriebswirtschaftlichung‹ der öffentlichen Daseinsfürsorge sowie gegen deren Lobbyisten.
Katja Scherer, Deutschlandfunk, 19.12.2016
Engartners Buch zeigt nicht, wann Privatisierungen sinnvoll sind und wann nicht. Aber es betont: Immer aus Prinzip auf Privatisierung zu setzen - das ist sicherlich nicht der richtige Weg.
Simon Zeise, Junge Welt, 03.04.2017
Engartner legt ausführlich dar, wie sich das Kapital die öffentliche Daseinsvorsorge einverleibt.
socialnet.de, Peter Eisenmann, 07.02.2024
Das vorgestellte Werk von Tim Engartner ist [...] umfangreich recherchiert und für ein Sachbuch überaus interessant und in hohem Maße lesenswert. Es unternimmt einen Rundumschlag bezüglich der ›gravamina‹ unseres staatlichen Gefüges und seiner gesellschaftlich relevanten Bereiche.
Frankfurter Lehrerzeitung, 22.11.2016
Engartner zeigt in seinem Buch ein Pandämonium der Privatisierung aller Lebensbereiche auf, wie sie in der liberalistischen Theorie eines Milton Friedman programmatisch angedacht ist, bisher aber von den betroffenen Bürger*innen im tatsächlichen Umfang noch gar nicht wirklich wahrgenommen wird.
Prof. Dr. Oliver Dimbath, Soziologische Revue 2022; 45(1): 48–60
[Ein] Weckruf im Hinblick auf […] zu konstatierende Fehlsteuerungen, die in einen Abbau sozialstaatlicher Leistungen und, damit verbunden, in eine Verstärkung sozialer Ungleichheit münden.
Jörg Roesler, Neues Deutschland, 23.03.2017
Engartner tritt als Alternative für die immer weiter um sich greifende Privatisierung der Daseinsvorsorge dafür ein, ›dass die Kommunalwirtschaft als tot geglaubte Sparte der Ökonomie eine Renaissance erlebt‹.