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Business

»Business funktioniert am besten von Mensch zu Mensch« Benjamin Schulz

Benjamin Schulz ist Experte im Personal Branding. Im Interview mit campus.de erklärt er, worauf es ankommt.

Personal Branding – das heißt, sich selbst zur Marke zu machen?

Benjamin Schulz: Genau. Business funktioniert am besten von Mensch zu Mensch. Was Kunden überzeugt, sind nicht Zahlen, Daten und Fakten, sondern Verbundenheit, Vertrauen, Erleben und Authentizität. Daher sollten sich Unternehmer, Selbstständige oder Führungskräfte nicht scheuen, Gesicht zu zeigen, um für ihre Kunden untrennbar mit der Marke verbunden zu sein. Sie sind die entscheidende Bezugsperson und letzten Endes auch das Kaufkriterium. Vertrauen schafft nur, wer sich selbst entsprechend seiner Persönlichkeit in Szene zu setzen weiß. Das ist es, was Personal Branding meint.

 

Was genau gehört dazu?

Benjamin Schulz:Zum Personal Branding zählen vor allem die Positionierung der Marke, die Strategie, das Marketing und die Kommunikation. Daneben spielt es aber auch im Vertrieb, bei der Textentwicklung und bei der Visualisierung eine wichtige Rolle. So müssen wir uns etwa fragen: Was bedeutet meine Positionierung für den Außenauftritt in Foto, Video oder Social Media? Wie setze ich die Marke mit meiner Körpersprache um? Personal Branding geht also in wesentlich mehr Bereiche hinein, als vielen von uns bewusst ist.

 

Wie positioniere ich mich richtig: Was sind hierbei die drei entscheidenden Fragen?

Benjamin Schulz: Mein „Bauplan der Positionierung“ führt die Leser Schritt für Schritt durch alle acht Themenräume einer gelungenen Positionierung und verrät ihnen, welcher Ablauf ratsam ist, wo der Weg beginnt und wo er endet. Die Herkunft, die Kittelbrennfaktoren und die Bedürfnislinderung sind dabei drei wichtige Stationen. Wenn wir uns die Herkunft eines Menschen ansehen, ist es auch wichtig, seine Krisen näher zu betrachten. Denn in diesen offenbart sich oft das Lebensthema. Erlebnisse, die uns stark geprägt haben, können wir nutzen, indem wir sie zu einem Mehrwert für andere transformieren. Außerdem lohnt es sich, einen Blick auf die Kittelbrennfaktoren der eigenen Kunden zu werfen. Wer die Probleme der Zielgruppe in deren Worten formulieren kann, der hat verstanden, was die eigene Dienstleistung oder das Produkt zu leisten hat. Aus diesen Kittelbrennfaktoren wiederum, können wir ableiten, was uns zum Bedürfnislinderer für unsere Kunden macht, also mit welchen Produkten, Themen oder Dienstleistungen wir ihren Druck lindern können.

 

Die Positionierung steht. Wie (und wo) transportiere ich meine Marke?

Benjamin Schulz: Das ist eine entscheidende Frage. Ich sage immer: Jemand mit einem Radiogesicht sollte besser keine Videopodcasts machen. Vielmehr muss ich für meine Brand genau die richtigen Kanäle finden. Wollen Sie Pressearbeit machen, Blogartikel oder Social Media Postings teilen, ein eigenes Buch schreiben oder lieber Vorträge halten? Ich empfehle, einen Redaktionsplan zu erstellen, um festzulegen, mit wem Sie über welchen Kanal zu welcher Zeit über welches Thema kommunizieren möchten.

 

Gute Texte sind nicht alles: Wie wichtig ist die Visualisierung meiner Marke, mein persönlicher Stil?

Benjamin Schulz: Menschen wirken auf andere authentisch und ehrlich, wenn sie ihre Identität kennen und nach außen hin zeigen. Da die Online-Präsenz oft das Erste ist, was Kunden von einem sehen, ist es wichtig, dass sich die eigene Identität auch im Design, im Logo, der Schriftart, dem Seitenaufbau oder in Fotos und Videos widerfindet. Dabei lautet die Devise: Design follows Personality.

 

Bin der beste Markenbotschafter immer nur ich selbst?

Benjamin Schulz: Mit meiner Persönlichkeit kann ich andere von meinem Produkt, meiner Dienstleistung oder auch im Bewerbungsgespräch von mir überzeugen. Sie macht den entscheidenden Unterschied. Daher gilt – gerade in Krisenzeiten – Personality first!

 

Welches sind die häufigsten Fehler bei Personal Branding?

Benjamin Schulz: Wer glaubt, dass er bei der Markenbildung für eine Person die gleichen Strategien und Methoden anwenden kann, wie bei Produkten und Dienstleistungen – der irrt. Personal Branding funktioniert völlig anders: Wir können Menschen nicht so in Szene setzen, wie es die Marktbedürfnisse verlangen. Vielmehr müssen wir mit dem arbeiten, was die Person ausmacht. Wir bringen sie von innen nach außen zum Strahlen. Das ist ganz entscheidend.

 

An wen richtet sich ihr Buch?

Benjamin Schulz: Mein Ziel und das meiner Agentur werdewelt ist es, unser Know-how an jeden weiterzugeben, der sich oder seine Kunden zur starken Marke machen möchte. Das können Agenturen, Marketingberater, Führungskräfte, Gründer, Unternehmer, Inhaber, Freelancer oder Solopreneure aus sämtlichen Branchen sein. Mit seinen Schritt-für-Schritt-Anleitungen ist das Buch ein Guide für alle, die jetzt loslegen und mit der Kraft ihrer Personality ihr Business stärken wollen.

 

 

Zum Herausgeber/Autor

Benjamin Schulz ist Sparringspartner, mehrfacher Buchautor, Redner, Gastdozent und zählt zu den Pionieren des Personal Branding. Der Inhaber und Geschäftsführer der Firma werdewelt GmbH begleitet seit Jahren mit seinem Team einflussreiche Akteure im gesamten deutschsprachigen Raum auf dem Weg zu ihrem perfekten Markenimage.

08.05.2020

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