Herr Weidner, wie kamen Sie auf die Idee zu Ihrem neuen Buch?
Jens Weidner: Das Thema Optimismus hat mich als Überzeugungstäter schon immer gereizt. Mir sind in meinem Berufsleben immer die Larmoyanten und Bremser auf den Geist gegangen, deren Angst zu scheitern größer war
als ihr Mut, etwas auszuprobieren. Dieses Buch gibt mir die Gelegenheit zum Gegenschlag auszuholen, um dem Optimismus zum Siegeszug im deutschsprachigen Raum zu verhelfen. Optimismus macht nicht nur
bessere Laune und gesünder, sondern auch erfolgreicher!
Was macht einen Optimisten aus?
Jens Weidner: Optimisten haben die Fähigkeit, das Gute zu denken und es zu genießen, lange bevor es Realität
geworden ist. Der Optimismus der Erfolgreichen beginnt nicht mit einem naiven »das
packen wir«, sondern mit der ernsthaften Prüfung einer neuen Idee. Wird die Idee für gut befunden,
wird der Turbo eingeschaltet, mit einem unerschütterlichen Glauben und einem sehr langen
Atem. Dieses zunächst reflektierte Vorgehen, das im zweiten Schritt in Euphorie mündet,
nennen wir »Sekundären Optimismus«. Er unterscheidet sich deutlich vom spontanen Hurra-
Optimismus der Amerikaner.
Welche Optimismus-Typen gib es?
Jens Weidner: Es gibt fünf Optimismus-Typen, von denen Ihnen vier ein derart zufriedenes Leben garantieren,
von dem jeder Pessimist nur träumen kann. Zu ihnen zählen der Zweckoptimist, der naive Optimist, der heimliche Optimist sowie der altruistische Optimist. Aber nur einer, der Best-of-Optimist, ist ein echter Karrierebeschleuniger. Für ihn wird im Buch besonders geworben!
Gibt es Verhaltensweisen, die den Optimisten befördern und die man erlernen sollte?
Jens Weidner: Absolut! Zum Beispiel die positive Fokussierung und der Above-Average-Effekt. Die positive Fokussierung ortet wie ein Suchscheinwerfer hoffnungsvolle Entwicklungen im Privaten, Beruflichen oder Gesellschaftlichen. Eine begründete positive Fokussierung fördert den Optimismus! Beim Above-Average-Effekt (den liebe ich!) unterstellt man – mit einem Augenzwinkern – überdurchschnittlich toll, charismatisch, gutaussehend,
intelligent zu sein. Den Optimismus fördert diese Strategie erheblich mehr als jede Form von selbstkritischer Reflexion.
Zum Autor
Jens Weidner ist Optimist. Das zeigt sich auch darin, dass der Professor für Erziehungswissenschaften
ein Anti-Aggressivitäts- Training (ATT® )entwickelt hat, mit dem pro Jahr über 2000 aggressive Menschen behandelt werden. Als Mitglied im Hamburger Club der Optimisten ist er angetreten, den latent pessimistischen Deutschen mehr Optimismus beizubringen.
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