Wissenschaft

Krankheit und Kulturkritik
Psychiatrische Gesellschaftsdeutungen im bürgerlichen Zeitalter (1790–1914)
Wissenschaft
Krankheit und Kulturkritik
Psychiatrische Gesellschaftsdeutungen im bürgerlichen Zeitalter (1790–1914)
Über das Buch
Macht das Leben in der modernen Gesellschaft krank? Diese Frage hat eine lange Tradition: Bereits im ausgehenden 18. Jh. stellte die Theorie vom Nervensystem ein Modell für die Interaktionen zwischen Außenwelt, Körper und individuellem Selbstbewußtsein zur Verfügung. Die sich 19. Jh. herausbildenden »Nervenwissenschaften« ermöglichten es, die Gefährdungen des gerade erst konstituierten bürgerlichen Selbst durch das moderne Leben zu thematisieren. Der medizinische Diskurs wird als Ausdruck (bildungs-)bürgerlicher Selbst- und Weltdeutung aufgefaßt, der die kollektive Befindlichkeit durch Phasen der Selbstvergewisserung und des Fortschrittsoptimismus bis hin zur Krise an der Wende zum 20. Jh. abbildet.
Volker Roelcke, Dr. med, Facharzt für Psychiatrie, ist seit 1992 wissenschaftlicher Angestellter am Medizinhistorischen Institut der Universität Bonn.
Volker Roelcke, Dr. med, Facharzt für Psychiatrie, ist seit 1992 wissenschaftlicher Angestellter am Medizinhistorischen Institut der Universität Bonn.