Stephan Lessenich & Claus Offe
Dieses Kapitel behandelt Fragen des Zugangs und der Zugehörigkeit zur politischen Gemeinschaft, des Anspruchs auf Teilhabe an Lebenschancen und Bürgerrechten sowie der Grenzziehungen zwischen einem Innen und Außen, die im Zentrum einer Politischen Soziologie moderner Gesellschaften stehen.
Das liberale britische Wirtschaftsmagazin The Economist veröffentlicht seit dem Jahr 2006 einen »Democracy Index«. Anhand von insgesamt 60 Indikatoren wird die demokratische Qualität von politischen Gemeinwesen weltweit (zuletzt in 165 Staaten) gemessen und in eine Rangfolge gebracht.
Der Demokratieindex befindet sich auf der Seite der »The Economist Intelligence Unit« (EIU):
Die Indikatoren sind fünf Bereichen entnommen (»electoral process and pluralism«, »civil liberties«, »the functioning of government«, »political participation« und »political culture«). Die Länder werden im Ergebnis einem von vier Regimetypen zugeordnet: »full democracy«, »flawed democracy«, »hybrid regime« und »authoritarian regime«.
Der jeweils letzte verfügbare Report wird auf der genannten Seite zum Download als PDF-Datei angeboten (für das Jahr 2019):
1. Überprüfen Sie stichprobenartig die im Appendix gelisteten Indikatoren. Erscheint Ihnen deren Operationalisierung nachvollziehbar und sinnvoll?
2. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Länderergebnisse: Welche fanden Sie erwartbar, welche haben Sie überrascht?
3. In der Rangliste firmieren als »volle Demokratien« fast ausschließlich westliche Nationen. Inwiefern spiegelt sich hierin die Methodologie der Untersuchung?
4. Die USA, aber auch Belgien, Italien, Israel oder Japan zählen 2019 zu den »defekten Demokratien« (»flawed democracies«). Ergründen und diskutieren Sie diesen Befund!
5. Diskutieren Sie die Frage, wie sinnvoll Ranglisten nach Art des EIU-»Democracy Index« sind!
Stephan Lessenich ist Professor für Soziologie mit dem Schwerpunkt Soziale Entwicklungen und Strukturen an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München.
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Claus Offe war von 1995 bis 2005 Professor für Sozialpolitik und Politische Soziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin und von 2006 bis 2012 lehrte er an der Hertie School of Governance, Berlin.
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